Grußwort
Bürgermeisterin
Elisabeth Steger
14.03.2022
Für die Betreuung der Flüchtlinge wird die Mithilfe aus allen Südspessartgemeinden benötigt.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger im Südspessart,
liebe Bürgerinnen und Bürger von Dorfprozelten!
Jeder von uns hört und sieht täglich in den Medien das große Leid, das den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine wiederfährt. Dies hat neben dem unsäglichen Leiden der dortigen Bevölkerung und der auch bei uns wachsenden Kriegsangst eines sich auf ganz Europa ausweitenden Krieges, eine riesige Fluchtbewegung in und aus der Ukraine ausgelöst.
Eine bereits in die Millionen gehende Anzahl von Flüchtlingen – und hierunter insbesondere fast nur Frauen, Kinder und alte Menschen mussten das Land verlassen um ihr Überleben zu sichern. Oft nur mit dem Notwendigsten ausgestattet, haben sie unter Entbehrungen und auch vielfach unter Lebensgefahr, die Flucht in den „Westen“ angetreten.
Waren die ersten Ziele Nachbarstaaten wie Polen oder Rumänien, so hat sich die ankommende Flüchtlingswelle nun auf Deutschland und jetzt auch auf unsere Region ausgeweitet.
Erste Flüchtlinge sind bereits in div. Ortschaften im Landkreis eingetroffen und zumeist direkt privat untergekommen.
Nun treten wir hier im Landkreis Miltenberg in die Phase ein, in der gezielt Flüchtlingstransporte über das unterfränkische Erstaufnahmezentrum an die Landkreise und somit auch den Landkreis Miltenberg weitergeleitet werden.
Hier im Landkreis entstehen gerade in Großheubach und jetzt sogar direkt bei uns im Südspessart, in der Südspessarthalle jeweils Erstaufnahmezentren, von denen dann die Weiterverteilung an die langfristigeren Unterkünfte im Landkreis erfolgen soll.
Hierzu haben Sie sicherlich in der Presse schon gelesen, dass der Landkreis Wohnungen und Zimmer zur Unterbringung der Ukrainischen Flüchtlinge sucht.
Am Samstag den 12. März hat der zuständige Einsatz-Stab des Landkreises mit Hilfskräften aus dem Südspessart die Südspessarthalle in ein Erstaufnahmezentrum umgebaut und Aufnahmemöglichkeiten von bis zu 100 Flüchtlingen geschaffen.
Der weitere Plan sieht vor, dass ab Donnerstag den 17. März die ersten Flüchtlingstransporte eintreffen sollen und die Betriebsaufnahme beginnt.
Dies ist aber nur möglich, wenn viele Vereine, Bürgerinnen und Bürger aus dem Südspessart mithelfen und unsere Collenberger Nachbarn dabei unterstützen. Der Betrieb des Erstaufnahmezentrums liegt im Wesentlichen in den Händen der Bürgerinnen und Bürger des Südspessarts. Die Funktionsfähigkeit des Zentrums und die notwendige Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge steht und fällt mit Ihrer aller tatkräftigen Unterstützung.
Für das Erstaufnahmezentrum in der Südspessarthalle in Collenberg benötigen wir mit Betriebsaufnahme ab 17. März von morgens bis abends freiwillige Helferinnen und Helfer für Bereiche und Aufgaben wie
und das für ein Flüchtlingsvolumen zwischen vermutlich 50 bis zu max. 100 anwesenden Flüchtlingen im täglichen Zeitraum von 07:00 Uhr bis ca. 20:00 Uhr.
Es sind aktuell täglich folgende Schichten geplant:
07.00 Uhr bis 11.00 Uhr
11.00 Uhr bis 16.00 Uhr
16.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Daneben werden wir uns mit Sachspendenaufrufen an die Bevölkerung wenden. Diese werden dann jeweils in den einzelnen Südspessartgemeinden ablaufen und bedarfsgerecht dem Erstaufnahmezentrum zugeführt. Hierfür bedarf es natürlich auch vieler helfender Hände bei Annahme und Weiterleitung der Sachspendeneingänge.
Neben den zeitnah aber auch bedarfsorientiert folgenden Sachspendenaufrufen ist das Allerwichtigste aber wie vorab gesagt, eine möglichst große Helferschar, die ab Donnerstag beim ehrenamtlichen Betrieb des Erstaufnahmezentrums hilft.
Wegen der Kurzfristigkeit mussten/haben wir uns dazu entschieden, dass wir für die ersten vorgesehenen Betriebstage 17.03. bis 27.03. eine zentrale Helfererfassung/Helfereinteilung über das Rathaus in Collenberg vornehmen.
Bitte melden Sie sich persönlich, telefonisch (09376/97100) oder per Mail: Gemeinde@Collenberg-main.de Helfer für den besagten Zeitraum (bei Mail bitte Rückrufnummer angeben, unter der wir Sie bzgl. der genauen Terminabstimmung erreichen können).
Parallel arbeiten wir an einer langfristigen Einteilungslösung, wenn möglich, unter Einbindung von vorhandenen Vereinsstrukturen im Südspessart.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger im Südspessart,
liebe Dorfprozeltener,
für uns alle und jetzt auch besonders für uns hier in Dorfprozelten und im Südspessart liegt eine große humanitäre Aufgabe und Solidaritätsbekundung vor uns. Wir alle stehen vor Herausforderungen, die wir vielfach noch nicht kannten, aber sicherlich bewältigen können.
In der Vergangenheit waren Worte wie Mitgefühl, Solidarität, Unterstützung und Mithilfe oft leicht gesagt und vielleicht auch nicht so schwer umsetzbar. Nun aber gilt es, in dieser für uns alle so belastenden Zeit, diesen Worten Taten der Mithilfe folgen zu lassen.
Ich glaube fast keiner von uns –außer ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger die im 2. Weltkrieg Flucht und Vertreibung erleben mussten- kann nur annähernd die Angst, das Leid, den Schmerz und die Verzweiflung derer nachvollziehen, die gerade jetzt und dann insbesondere in größerer Anzahl ab nächster Woche als Flüchtling bei uns im Südspessart eintreffen.
Lassen Sie uns gemeinsam diese große Herausforderung anpacken und zeigen, dass wir zusammen diese große Herausforderung meistern und bewältigen können.
Ihre Bürgermeisterin und Bürgermeister aus dem Südspessart
PS:
Wir freuen uns besonders auch auf alle weiteren helfenden Hände und Spender aus anderen Ortschaften. Da Collenberg vorerst eine der größten Einrichtungen dieser Art im Landkreis ist, ist jede helfende Hand herzlichst willkommen.
Kategorien: Die Gemeinde Dorfprozelten informiert